Bebauung Parkplatz am Rathaus

Die Rheinische Post berichtet heute von Plänen, den Parkplatz neben dem Rathaus zu bebauen und dort Ladenflächen zu errichten. Hierzu hat sie auch eine Umfrage an ihre Leser gerichtet. Die Frage lässt sich aber nicht einfach mit ja oder nein beantworten.

Richtig ist, dass der jetzige Zustand keinen optisch guten Abschluss des Konrad-Adenauer-Platzes darstellt. Ob wir an dieser Stelle einen weiteren Discounter benötigen, vermag ich nicht abzuschätzen, zumal der früher an der Kurt-Schumacher-Straße befindliche Anbieter in die Galerie umgezogen ist.

Die Idee, in einem neuen Gebäude ein Ärztezentrum einzurichten, findet aber meine Zustimmung. Zwar haben wir in Langenfeld ein durchaus gutes Angebot, das Problem ist aber, dass diese Arztpraxen von älteren Menschen nicht immer ihrem gesundheitlichen Zustand angemessen erreichbar sind. Das fängt damit an, dass gerade in der Innenstadt kaum Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe des Eingangs vorhanden und nicht alle Praxen ebenerdig gelegen sind. Ich habe schon davon gehört, dass ältere Menschen Ihren Arzt wechseln, weil dieser nur über ein unbequemes Treppenhaus zu erreichen ist.

Mit dem Neubau eines Ärztezentrums besteht die Chance, Praxen einzurichten, die auch von Senioren und Behinderten bequem zu erreichen sind. Voraussetzung ist, dass genügend Parkraum im Gebäude vorhanden ist und das Gebäude über einen Aufzug verfügt. Der Aufzug und die Parkplätze sollten so großzügig ausgelegt sein, dass auch Rollstuhlfahrer und ihre Betreuer damit problemlos umgehen können. Und was für diese Personengruppe gut ist, ist auch gut für Eltern mit ihren Kindern.

30. Dezember 2009


Jetzt ernsthafte Pläne?

Mit der Überschrift "Rathausplatz: Beste Lage lockt Investoren" berichtet die WZ über die Sorgen der SPD, dass "hinter verschlossenen Türen längst eine Bebauung geplant" sei. Sie hat deshalb Fragen an die Verwaltung gerichtet, um dies zu klären.

Wie oben dargestellt, ist bereits seit Jahren immer mal wieder davon die Rede, dieses Innenstadtgelände optimaler zu nutzen. Meine damaligen Überlegungen sollten aber auch jetzt noch gelten. Einfach nur wieder neue Geschäftsflächen zu errichten erscheint mir angesichts immer häufiger und längerfristig auftauchender Leerstände nicht gerade sinnvoll. Es muss schon nach qualitativ höherwertigem Angebot gesucht werden. Einzelhandelsflächen für den täglichen Bedarf gibt es genug. Selbst wenn die nahe gelegenen Flächen der ehemaligen Feuerwache und der Stadtwerke bebaut werden, ist auch für diese Bürger ausreichend vorgesorgt.

16.11.2013


15.03.2017 - Rheinische Post:
"Platz vor dem Rathaus wird neu geplant"

Zitat aus dem Bericht:

In der zweiten Jahreshälfte 2017 sollen vorab Bürger, Anwohner und Geschäftsleute zu einem Workshop eingeladen werden. Dort will man Ideen für die Umgestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes inklusive der Kurt-Schumacher-Straße sammeln. Eine Umsetzung könne dann 2018 erfolgen, schlug Referatsleiter Ulrich Beul vor.
Die Verwaltung habe das Thema ebenfalls im Fokus gehabt, erklärte er. "Jetzt soll es angegangen werden." Hintergrund sei, dass man längere Zeit überlegt habe, den Parkplatz am Rathaus zu bebauen und dort Einzelhandel anzusiedeln. Auch eine weitere Tiefgarage sei angedacht gewesen. "Das wurde aber immer wieder zurückgestellt."

Damit sind ja wohl auch die Ideen von einem modernen Ärztezentrum in der Stadtmitte (siehe oben) vom Tisch. Und da stimme ich der Äußerung von Frau Paulsen-Ohme zu, dass es keine Eile hat, eine Neugestaltung des Platzes zu forcieren.


20.07.2017 - Rheinische Post: "Konrad-Adenauer-Platz wird schöner"

Zitat aus dem Bericht:

"Nach wie vor hätten die Stadtverantwortlichen an Stelle dieses [Rathaus-] Parkplatzes lieber einen großen Einzelhändler, so dass Kundenströme den gesamten Konrad-Adenauer-Platz beleben. Aber da sich bislang hierfür kein Investor gefunden habe, werde der Platzumbau nun für sich angepackt."

Allmählich setzt sich Realismus gegen Träumerei durch! Aber da gab es doch auch die Idee vom Ärztehaus, die ich durchaus befürworte; siehe oben.

Im übrigen kann ich es mir nicht verkneifen, hier auch auf meinen Artikel Die Schmutzecken von Langenfeld hinzuweisen. Was nutzt es dem Bürger, wenn das "Wohnzimmer" üppig hergerichtet, alle übrigen Räume aber vernachlässigt werden?


29.09.2017 - Rheinische Post: "Trister Adenauerplatz soll schöner werden"

Zitat aus dem Bericht:

"Trotz gewisser Konflikte mit Fußgängern sollte das Radfahren erlaubt bleiben, doch sollte ein Radweg über den Platz führen."

Dieser am Ende des Berichts aufgegriffene Vorschlag sollte besondere Beachtung finden. Langenfeld eignet sich hervorragend, alltägliche Wege mit dem Fahrrad zu erledigen. Wie schwer es den Verantwortlichen aber fällt, geordnete Strukturen durchzusetzen, können Sie lesen unter:
Tolle Idee - gefährliche Ausführung! - Radfahrergegenverkehr in der Einbahnstraße


03.10.2018 - Rheinische Post: "Am Rathaus weitere Platanen einpflanzen"

Zitat aus dem Bericht:

"Mehr Außengastronomie, Spielgeräte, Sitzgelegenheiten und Bäume auf einer barrierefreien Fläche sollen 2019/20 die Aufenthaltsqualität neben dem Rathaus erhöhen."

Der Wunschzettel hört sich ganz toll an. Wie das aber alles unter einen Hut zu bringen ist, vermag ich nicht abzuschätzen. Es ist aber wohl in dieser Stadt zum Grundsatz erhoben, in der Stadtmitte zu protzen, die Schmutzecken aber zu vergessen.


Weg frei für Protzerei

03.01.2020 - RP-online: "Platz neben dem Rathaus wird schöner"

Zitat aus dem Bericht:

"Gleich nach Karneval entsteht in der City erneut eine Großbaustelle. Der Konrad-Adenauer-Platz wird für rund 2,2 Millionen Euro umgestaltet."

"Anwohner und ansässige Geschäftsleute müssen laut Steueramtsleiter Andreas Scholz nichts dazu zahlen, weil diese Wohnumfeldverbesserung nicht beitragspflichtig sei."

Es bleibt wohl dabei, dass der Bürgermeister in der Stadtmitte protzen will, und die Bürger in der Stadtmitte können die Umfeldverbesserung samt Reinigung ungeschmälert genießen. Zahlen müssen die Bürger in den Außenbezirken und dürfen den Dreck auch noch selbst forträumen. Vergl. Schmutzecken von Langenfeld; an das Thema wagt sich kein Kommunalpolitiker heran.


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