Massentourismus

als eine der Ursachen für den Klimawandel

Unter der Überschrift "Venedig knapp an Katastrophe vorbei" berichtet die Tagesschau über einen spektakulären Unfall mit einem Kreuzfahrtschiff auf den Kanälen von Venedig. Glücklicherweise hat es nur Verletzte gegeben. Die Diskussion um die Sicherheit der Welterbe-Stadt ist aber wieder befeuert worden.

Auch von der Ferieninsel Mallorca waren in jüngster Vergangenheit schon Klagen über den Massentourismus zu lesen. Als Beispiel dazu habe ich jetzt diesen Bericht gefunden: "Mallorca im TV: 'Inseln vor dem Kollaps' ".

Es muss wirklich die Frage erlaubt sein, wohin uns dieser Massentourismus noch führen soll.

Das macht jetzt ein Artikel in der Rheinischen Post deutlich: "Wie wir die Welt kaputtreisen".

Ich gönne jedem seine Urlaubsreise. Auch ich bin in jungen Jahren und später mit der Familie immer wieder gereist. Es handelte sich aber um individuelle Veranstaltungen.

Schon als Kind war ich gegenüber den Schulkameraden privilegiert, weil ich in den Sommerferien verreisen konnte. Das hatte aber familiäre Gründe. Wir hatten aufgrund der Familiengeschichte vor Ort keine Verwandten. Schon mein Vater, seine Eltern und sein Bruder mussten aus beruflichen Gründen ihre Wohnsitze mehrfach wechseln. So kam es, dass meine Mutter in den Ferien das Bedürfnis hatte, ihre Geschwister im Münsterland zu besuchen. Später bin ich sogar allein mit der Bahn gereist, um die Ferien bei Verwandten aus dem väterlichen Zweig unserer Familie zu verbringen.

Während meiner Ausbildung bin ich mit dem Fahrrad in Deutschland und sogar in der Schweiz unterwegs gewesen. Später haben wir uns mit dem Auto und dem Zelt in Oberitalien umgesehen. Auf Rundfahrten durch die Alpen hat mich das Bergfieber erwischt. So habe ich an zwei geführten Bergwanderungen teilgenommen. Es waren prägende Erlebnisse für Gemeinschaftssinn und Naturverständnis. Auch mit zwei Städtetouren nach Brüssel und Paris verbinde ich schöne Erinnerungen. Für zwei Reisen nach Griechenland gab es einen familiären Anlass.

Später mit der Familie haben wir Reisen in ganz Deutschland unternommen; nach der Wiedervereinigung auch in den neuen Bundesländern. So sind wir auch an Orte gelangt, von denen schon meine Großmutter zu berichten wusste. Als Kind hatte sich der Eindruck verfestigt, dass auch meine Großeltern sehr reiselustig gewesen seien.

Als ich mir nach einer Reise in den Schwarzwald die alten Fotoalben meiner Großeltern angesehen habe, um die Veränderung der Orte zu vergleichen, die schon meine Großeltern besucht hatten, musste ich dann feststellen, dass diese in ihrem ganzen Leben nur zwei Reisen unternommen hatten. Eine Reise in den Schwarzwald verbunden mit einer Rundfahrt zum Vierwaldstätter See und eine Reise nach Thüringen. Aber meine Großmutter hat davon bis ins hohe Alter immer wieder detailreich erzählt.

Warum berichte ich das so ausführlich?

"Reisen bildet" ist schon eine alte Volksweisheit. Allein schon die Planung einer individuellen Reise erzeugt Vorfreude. Und weil man früher noch keine Digitalkameras kannte, ging man auch sorgsam mit seinem Filmvorrat um, und es war spannend, nach der Rückkehr auf die Ergebnisse der Fotoausbeute zu warten.

Der heutige Tourismuns ist geprägt von dem Rundum-sorglos-Paket. Es mag zwar ein Erlebnis sein, per Fernreise auf fremde Kontinente vorzustoßen. Die Fülle des dabei Erlebten will aber doch auch verarbeitet werden. Und das vergleiche ich mal mit den Erlebnissen meiner Großmutter. Wird die heutige Generation der Massentouristen den gleichen Erlebniswert verinnerlichen, von dem sie auch im hohen Alter noch berichten können? Oder wird es so sein, dass die Erinnerungen verblassen, ineinander verschmelzen und nicht mehr zugeordnet werden können?

Und die wichtigste Frage: Wie geht es den Orten, die vom Massentourismus überschwemmt werden? Die eingangs ewähnten Berichte über Venedig und Mallorca machen doch deutlich, welcher Schaden diesen Regionen zugefügt wird. Auf dem Feldberg im Schwarzwald habe ich vor Jahrzehnten ein Hinweisschild gefunden, man möge doch auf den Wegen bleiben, damit sich die Natur von den Schäden durch den Wintersport erholen könne. Mich erinnert das immer wieder an die Geschichte vom Alpenschwein:

Darüber sollte mal so mancher Zeitgenosse, der auf sein Recht zu reisen pocht, nachdenken und sich der Frage stellen, ob das Reisen noch nachhaltig ist.

Diese Gedanken hatte ich bereits im Sommer "auf Vorrat" niedergeschrieben. Jetzt geht die Meldung von der Pleite des Reiseveranstalters Thomas Cook durch die Medien. Das erscheint mir als Menetekel, doch einmal ernsthaft darüber zu diskutieren, ob dieser Massentourismus noch zeitgemäß ist. Die Flüchtlingskrise bringt uns doch die Probleme der Welt ins eigene Land. Ist es nicht auch unsere Selbstdarstellung in der Welt, die das provoziert hat?

24.09.2019


11.10.2019 - Rheinische Post:
"Trotz Greta und Thomas Cook – Fliegen boomt wie nie zuvor"

Zitat aus dem Bericht:

"Keine Reiseart ist umstrittener, als das klimaschädliche Fliegen per Jet. Trotzdem ist die Flugfreude der Bürger so groß wie nie. So erwartet der Flughafen Düsseldorf alleine in den am Freitag – nach Schulschluss – startenden Herbstferien 1,4 Millionen Reisende, 2,5 Prozent mehr noch als im Vorjahresherbst, als die Air-Berlin-Krise schon überwunden war."

Wenn da neue Rekorde in den Herbstferien gefeiert werden, möche ich - ganz im Sinne dieser Seite - daran erinnern, wie die Herbstferien - oft schon kurz nach den Sommerferien - entstanden sind. Es waren die "Kartoffelferien", die der Landwirtschaft helfen sollten, in der herbstlichen Erntezeit genügend Arbeitskräfte zur Verfügung zu haben.

Ich selbst kann mich noch an manchen Einsatz bei der Ernte erinnern. So anstrengend das Aufsammeln der Kartoffeln auch war, es war auch gemeinschaftsfördernd, den Tag mit einem "Kartoffelfeuer" zu beenden. Dabei wurde aus dem Kartoffelkraut ein Feuer entzündet und darin die Kartoffeln geschmort. Kein Vergleich mit den heutigen "Folienkartoffeln".

Das waren schöne Urlaubserlebnisse - ganz ohne Klimaschäden!


25.10.2019 - Tagesschau.de: "Berge an der Belastungsgrenze"

Zitate aus dem Bericht:

"Und der Besucherdruck wächst weiter. Gerade in den alpinen Boom-Regionen von Bayern, Österreich und Südtirol sind die Folgen gravierend: Staus auf den Straßen, überfüllte Hütten und zersiedelte Landschaft."

"Dabei dürfte eines klar sein: Noch mehr Menschen können die Alpen bald nicht mehr verkraften."

Jeder möge den Berich selbst beurteilen und seine Schlüsse daraus ziehen!


Staatliche Garantien für Vergnügungsreisen?

27.10.2019 - Rheinische Post:
"Thomas-Cook-Kunden bekommen nur Bruchteil des Geldes zurück"

Zitat aus dem Bericht:

"Nach der Insolvenz des Pauschalreise-Veranstalters Thomas Cook bekommen einem Medienbericht zufolge Hunderttausende Kunden trotz eines so genannten Reisesicherungsscheins nur einen Bruchteil ihres Geldes wieder. Verbraucherschützer rufen nach Staatshilfe."

Diese Forderung der Verbraucherschützer geht an allem gesunden Menschen-verstand vorbei. Der Massentourismus ist doch eine der Ursachen für unseren Klimawandel. Diese Reisen hätten schon lange mit einer angemessenen Kerosinsteuer belastet werden müssen. Über die Machenschaften der Branche zu Lasten der örtlichen Hotels ist doch nun auch oft genug berichtet worden. Und jetzt soll die Pleite dieses Geschäftsmodells noch staatlich subventioniert werden?


11.12.2019 - Rheinische Post:
"Bund sorgt für komplette Entschädigung von Thomas-Cook-Kunden"

Zitat aus dem Bericht:

"Schäden, die nicht von anderer Seite ausgeglichen werden, wird der Bund ersetzen."

"Erste Anwälte haben sich bereits in Stellung gebracht. Sie werfen dem Gesetzgeber vor, geltendes EU-Recht nicht korrekt umgesetzt zu haben. Die EU-Richtlinie verpflichte Mitgliedstaaten dazu, Pauschalreisenden im Falle einer Insolvenz des Veranstalters 'vollumfänglichen Schutz' zu bieten. Das habe der deutsche Staat versäumt. Auch die Justizminister der Bundesländer hatten den Bund jüngst aufgefordert zu prüfen, die Deckelung zu erhöhen."

Wenn die Bundesregierung EU-Recht nicht "vollumfänglich" umgesetzt hat, ist das natürlich eine Sache, die dringend nachgebessert werden muss. Es stellt sich gleichwohl die Frage, ob diese EU-Richtlinie überhaupt erforderlich gewesen ist.

Pauschalreisen sind - wie Urlaubsreisen insgesamt - zunächst einmal eine ganz private Angelegenheit. Und da sollte jeder Bürger selbst entscheiden, ob er dem Veranstalter vertraut, oder ob er es für notwendig erachtet, jegliches Risiko zu versichern. Alle Kosten für sein Vergnügen sollte der Reisende auch selbst tragen - oder eben verzichten.

Übrigens:

Wenn da inzwischen in einigen kritischen Berichten und Kommentaren darauf verwiesen wird, dass der Konzern mit seinen eigenen Zahlungen an die in Anspruch genommenen Hotelbetriebe in den Rückstand geraten ist, weil angesichts des harten Preiskampfes die Finanzmasse beschränkt war, so ist doch wieder einmal an die Mahnung Richard von Weizsäckers zu erinnern, der schon in anderem Zusammenhang gemeint hat, dass bei vielen angebotenen Produkten ein unzureichender Preis in Rechnung gestellt werde. Billig kann eben am Ende doch sehr teuer werden! Und warum muss da jetzt wieder der Steuerzahler einspringen, auch derjenige, der für seine Reisen einen anständigen Preis zahlt und nicht auf Dumping-Angebote setzt?

Und in einigen Berichten wird beklagt, dass offensichtlich die Reisebranche tüchtige Lobby-Arbeit geleistet habe, um den Gesetzgeber eben dazu zu bewegen, die Versicherungskosten nicht in die Höhe zu treiben. Die Sicherungsscheine waren also dank Reise-Lobby nur blanker Schein!


Corona-Pandemie und das Reiserisiko

24.04.2020 - Tagesschau.de: "Letzte Maschine der "Luftbrücke" gelandet "

Zitate aus dem Bericht:

"240.000 deutsche Touristen, die wegen der Corona-Maßnahmen festsaßen, wurden aus allen Ecken der Welt nach Hause geflogen. Am Morgen landete die vorerst letzte Maschine in Frankfurt."

" Die Rückkehrer müssen sich an den Flugkosten beteiligen. (...) Wahrscheinlich werden die Ticketpreise aber etwa einem Flug in der Economy-Klasse entsprechen."

Es ist richtig, dass damit das Risiko von Reisen auf die Reisenden übertragen wird.


Nochmals: Keine Garantien für Vergnügungsreisen

22.04.2020 - Tagesschau.de: "Einen normalen Urlaub wird es nicht geben"

Zitat aus dem Bericht:

"Noch eine große Rückholaktion werde es nicht geben."

Jeder, der sich auf eine Vergnügungsreise begibt, muss auch das Risiko dieser Reise selbst tragen. Massentourismus zum Schnäppchenpreis kann es nicht geben; was "nichts" kostet, kann auch keine sichere Leistung sein. Was haben schon unsere Altvorderen gesagt? "Bleibe im Lande und nähre dich redlich!"

Der preiswerte Massentourismus schafft zwar Arbeitsplätze in wirtschaftlich benachteiligten Regionen der Welt, er zerstört aber eben auch die dortige Natur, wie auf dieser Seite an Beispielen erläutert.


26.06.2020 - Rheinische Post:
"So viel Geld müssen deutsche Urlauber für die staatliche Rückholaktion bezahlen"

Zitat aus dem Bericht:

"Die Bundesregierung stellt den wegen der Corona-Pandemie aus dem Ausland zurückgeholten 67 000 Touristen 200 bis 1000 Euro für die Flüge in Rechnung. Damit sollen 40 Prozent der Gesamtkosten der beispiellosen Aktion von 94 Millionen Euro gedeckt werden."

Gibt es ein logisches Argument, nur 40% der Kosten in Rechnung zu stellen? Eine abschreckende Wirkung, sich nicht nochmal auf solche Risiken einzulassen, wird damit nicht erreicht!


Bitte lesen Sie auch weiter unter:
Wieder reisen in Corona-Zeiten?


Klagen statt Dankbarkeit

28.12.2020 - Tagesschau.de: "60 Klagen gegen Kostenbeteiligung"

Zitat aus dem Bericht:

"240.000 gestrandete Deutsche wurden im Frühjahr wegen der Pandemie aus aller Welt nach Hause geholt - viele in Chartermaschinen der Regierung. Nicht jeder will für den Service zahlen - und einige klagen sogar."

Obwohl nur knapp 40% der tatsächlichen Kosten auf die Betroffenen umgelegt werden sollten, klagen nun einige dagegen. Dankbarkeit für die Rettungsaktion sieht anders aus!


Zukunft eines Tourismus-Fliegers

01.02.2021 - Tagesschau.de:
"Billigfluglinie in der Krise - Ryanair erwartet Rekordverlust"

Angesichts der Folgen von Massentourismus für den Klimawandel, fällt es mir schwer, Mitleid mit dem Konzern zu entwickeln! Das Schicksal der Arbeitnehmer, die ja auch nicht gerade fürstlich entlohnt worden sind, berührt mich aber schon.


Reiseboom trotz Krisen

Seit Wochen dreht sich immer wieder alles um das Reisen; insbesondere der Flugbetrieb steht in der Kritik. Unter der Überschrift "Und wieder lange Schlangen am Düsseldorfer Flughafen" berichtet aktuell die Rheinische Post über den "Ärger mit Ansage".

Ich frage einfach mal, ob das angesichts der Klimakrise (siehe die aktuelle Hitzewelle mit Waldbränden in Brandenburg) und der durch Putin ausgelösten Energiekrise wirklich so wichtig ist, jetzt große Flugreisen zu machen, mit denen der Klimawandel noch mehr angeheizt wird.

Heute Abend soll bei "hart aber fair" über die Reiseprobleme diskutiert werden. Ich hatte versucht, im Gästebuch auf meine Sicht hinzuweisen und einen Link zu dieser Seite angebracht. Das fand die Redaktion wohl nicht so gut und hat meinen Beitrag wegen angeblichen Verstoßes gegen die Netiquette gelöscht. Darum möchte ich jetzt mit dieser Aktualisierung meiner Homepage meine Sicht auf den Massentourismus noch einmal in den Vordergrund rücken. Lesen also diese Seite bitte von Anfang an!

20.06.2022

Fazit der Sendung

Ich habe die Sendung heute verfolgt. Wie zu befürchten, herrschte die Grundeinstellung, einen Anspruch auf regelmäßgigen Urlaub zu haben, möglichst mit Billigflieger und gut organisiert. Die Gründe, dass diese Erwartung aber nicht erfüllt werden kann - insbesondere nach zwei Jahren Coronapause - wurden erfreulicher Weise wie folgt herausgearbeitet:

  • Personalmangel; trotz aller Hilfsprogramme ist viel Personal abgewandert. Wer lässt sich auch auf Dauer darauf ein, dass eine an sich schon sehr von saisonalen Schwankungen geprägte Branche durch die Coronapause noch unsicherer geworden ist?

  • Zu dieser allgemeinen Unsicherheit kommt auch der Umstand, dass Dienstleistung einfach zu schlecht bezahlt wird. Soll sie besser bezahlt werden, erfordert das eben auch höhere Preise. Wer wird das ehrlich zahlen?

  • Träger des Massentourismus sind die Billigflieger. Das Geschäft ist angesichts der Coronapause ins Minus gerutscht. Regelmäßiger Urlaub, möglichst mehrmals im Jahr, dazu Kurzreisen zu den Großstädten der Welt fanden nicht statt.

Leider erst ganz zum Schluss der Sendung wurde in Nebensätzen tatsächlich die Frage andiskutiert, ob dieser Massentourismus noch Zukunft hat. Von Bildungsreisen nach dem Muster früherer Generationen kann nicht mehr die Rede sein. Wird es wieder eine Spaltung der Gesellschaft geben? Bürger in gut dotierten Arbeitsverhältnissen, die sich einen großen Urlaub leisten können einerseits und andererseits die Masse der Bürger, die sich solche Reisen eben nicht leisten können? Schade, dass für Antworten auf diese Frage die Sendezeit nicht mehr reichte. Es wäre spannend gewesen, dazu unterschiedliche Sichtweisen zu hören.

Übrigens; wozu leistet sich die Bundesregierung eine Tourismusbeauftragte?

Nachtrag vom 29.06.2022:

"Die Verantwortung für die derzeitigen chaotischen Zustände auf den Flughäfen sieht die Bundesregierung bei dessen Betreibern. Bundesarbeitsminister Heil kritisierte, die Branche habe es trotz massiven Wirtschaftshilfen durch den Bund während der Corona-Pandemie verpasst, 'in ausreichendem Maße Vorsorge zu treffen'. Infolge der Reisebeschränkungen in der Pandemie musste die Luftfahrtbranche zahlreiche Stellen streichen, viele Mitarbeiter suchten sich andere Jobs. Allein Fraport baute in der Corona-Krise eigenen Angaben zufolge rund 4000 Stellen ab."

Qnelle:
Tagesschau.de "Warum das Chaos noch kein Ende nimmt"

21.06.2022 - Focus-online: "Grüne hat zur Debatte nichts beizutragen - Plasberg wundert sich über ihre Funktion"

Zitat aus dem Bericht:

"Inhaltlich hat auch die Grüne-Bundestagsabgeordnete Claudia Müller nicht allzu viel beizutragen. Da beeindruckt den Moderator Plasberg eher ihre Funktion: 'Sie sind Tourismusbeauftragte der Bundesregierung – was es nicht alles gibt!' So dreht sich die Diskussion schnell wieder ums Fliegen"

Wie sich das doch mit meiner Wahrnehmung trifft!


Jetzt gefunden im Newsletter der RP:

"Vom Problemfall Sommer war eingangs die Rede. Doch nicht an allem Unheil sind Flughäfen und Airlines Schuld. Ein lieber Freund, der mit Frau und Kindern gerade Urlaub in Antibes an der Côte d’Azur macht, schickte mir gestern eine Zusammenfassung bei WhatsApp: „Tagsüber 34 Grad, nachts 26 Grad. Schlafen unter dem Dach. In der Kneipe im Erdgeschoss grölen bis 3 Uhr morgens Engländer ihre Lieder. Danach kommt die Müllabfuhr.“ Das liest sich erstmal wenig erbaulich, doch die Fotos mit eisgekühltem Rosé auf der Dachterrasse mit Meerblick machen dann doch wieder neidisch."

Da kann man sich schon fragen, was Mitbürger unter Urlaub verstehen!

27.02.2022


Bitte lesen Sie auch:
Reisen in Zeiten globaler Krisen


Heute gefunden:

"Auch Vanlifer hinterlassen Spuren und auch wir müssen aufpassen, dass kein Overtourism entsteht. Wenn man beispielsweise nach Portugal blickt, das war vor einigen Jahren noch ein Paradies. Und jetzt sind da so viele Camper, dass es auch Stress gibt. Und das wird dann schon schwierig."

Quelle: Tagesschau: "Caravans und Reisemobile - Der Trend geht zum Gedöns"

14.01.2023


Wintersport und seine Folgen

Bereits im Eingangsartikel oben habe ich auf einen Hinweis verwiesen, der mir vor Jahrzehnten im Schwarzwald begegnet ist. Damals waren schon Schäden durch den Wintersport zu vermelden und die Sommergäste sollten der Natur helfen, sich zu erholen.

Gestern wurde im Anschluss an eine Dokumentation über den Wintersport und seine Auswirkungen in der Sendung "Hart aber fair" ausgiebig weiterdiskutiert. Zwar beteuerten alle, für den Klimaschutz zu sein, aber die Vertreter von Politik und Automobilwirtschaft weigerten sich, harte Sofortmaßnahmen wie z.B. ein Tempolimit zu befürworten.

Hinsichtlich der Folgen des Wintersports ist es noch nicht einmal der an sich schon hohe Energieaufwand für die künstliche Beschneiung der Pisten, der das Hauptproblem darstellt. Da tut sich einiges bei den Betrieben. Schon alleine aus Kostengründen. Als viel schlimmer wurde der mit dem Wintersport verbundene Reiseverkehr beurteilt.

Und damit zeigt sich mal wieder, dass Dreh- und Angelpunkt der Belastungen des Klimas eben die hohe Mobilität unserer Gesellschaft ist. Beeindruckend waren dann die am Schluss der Sendung eingespielten Interviews mit Flugreisenden. Da wurde dann begründet, warum man auf seine Flugreise nicht verzichten könne. Von Verzicht zu Gunsten des Klimas wollte niemand etwas wissen.

Hinsichtlich der hohen Motorisierung konnte man am Sonntag noch eine eindrucksvolle Dokumentation auf Tagesschau24 verfolgen. Gezeigt wurde, wie kriegszertörte Städte in den Anfangsjahren unserer Republik wieder aufgebaut wurden. Alles musste autogerecht sein. Dafür wurden sogar Häuser abgerissen, die man hätte noch gut nutzen können. Hausbesetzer und mutige Bürger haben sich dafür eingesetzt, dass noch alte Bausubstanz erhalten blieb. Heute werden einige der so vor dem Auto geretteten Wohnviertel und Altstädte als Weltkulturerbe gefeiert!

Dieses Beispiel macht auch deutlich, dass der Bürger - wie bei "Hart aber fair" beschworen - nicht auf die demokratischen Prozesse allein vertrauen darf. Erst der teils rabiate Widerstand von Hausbesetzern und Bürgern gegen die allgemeine Meinung hat den Sinneswandel der Verantwortlichen bewirkt. Das sollte auch als Beleg verstanden werden, dass die Akteure der "letzten Generation" mehr Vertändnis verdienen.

31.01.2023


Überraschende Reisewarnungen finden Sie unter:
Diese Reiseziele sollten Urlauber 2023 nicht besuchen


Hinweis auf weitere Berichte:

"Im Rheinland ist es kalt, umso stärker zieht die Nachfrage nach Flugtickets und Reisen für Ostern an."

Quelle: Rheinsiche Post "900.000 Passagiere an Ostern ab Düsseldorf"

Passt das noch zur aktuellen Diskussion um Maßnahmen gegen den Klimawandel?

29.03.2023

"(...) der Erfolg hat auch eine hässliche Kehrseite, die immer stärker durch den glänzenden Vorhang scheint: Stau auf der A 22 zwischen Brixen und Bozen, Stau auf der Pustertaler Staatsstraße, Stau durchs halbe Vinschgau."

Quelle: Süddeutsche Zeitung: "Südtirol - Zu Tode geliebt"

30.03.2023


Damit Massentourismus preiswert ist?

20.06.2023 - Tagesschau: "Ausbeutung im Urlaubsparadies?"

Zitate aus dem Bericht:

"Für viele Deutsche hat die Urlaubssaison begonnen. Hotelangestellte in Urlaubsregionen leiden Recherchen von Report Mainz zufolge unter prekären Arbeitsbedingungen. Dabei soll das deutsche Lieferkettengesetz das eigentlich verhindern."

Ein Bericht über die Ausbeutung des Hotelpersonals in den Urlaubsgebieten, hier insbesondere auf den Kanaren und Santorini.

Schade nur, dass dies erst im späten Abendprogramm gezeigt wird.


Rache der Natur?

21.06.2023 - Rheinische Post: "Mehr Turbulenzen bei Flügen
- Gibt es einen Zusammenhang mit dem Klimawandel?"

Zitate aus dem Bericht:

"Flugreisen haben Auswirkungen auf die Klimakrise. Aber die Klimakrise hat laut einer Studie auch Auswirkungen auf Flugreisen: Am Himmel geht es turbulenter zu."

"Die Anfang Juni veröffentlichte Studie konzentriert sich auf Klarluftturbulenzen, die nicht etwa vorhersehbar an Gebirgszügen oder bei Stürmen auftreten, sondern den Flieger im freien Flug 'aus heiterem Himmel' erfassen. Ein zentrales Ergebnis: Diese Turbulenzen haben im Untersuchungszeitraum von 1979 bis 2020 zugenommen. Besonders stark war der Anstieg in den mittleren Breiten und hier besonders über den USA sowie dem Nordatlantik."

"Und die sollen laut den Prognosen bei einem fortschreitenden Klimawandel auch in der Zukunft weiter zunehmen."

"Laut den Studienautoren kosten Turbulenzen die Branche allein in den USA jährlich 150 bis 500 Millionen Dollar."

Es hängt eben alles mit allem zusammen und es ist der Mensch, der mit seiner Gier nach immer mehr Mobilität diese Turbulenzen auslöst. Meine in der Überschrift gestellte Frage kann somit wohl eindeutig mit "Ja" beantwortet werden. Die Protestaktionen gegen den Flugverkehr erhalten so ihre weitere Berechtigung.

Ich kann aber auch hier mit einer theologischen Deutung die Auffassung vertreten, dass darin ein weiterer Fingerzeig des Schöpfers zu erkennen ist, seine Schöpfung nicht weiter zu zerstören. Auf meine Ausführungen vom 22.05.2022 zu den Tornados in NRW weise ich hin. Dort habe ich Psalm 104 Vers 4 zitiert mit der Aussage, Gott mache sich die "Winde zu Boten"!

Heute ist erster Ferientag in NRW und viele machen sich wieder mit dem Flugzeug auf eine Reise in die Haupturlaubsgebiete. Können die Urlauber angesichts solcher Meldungen noch ein gutes Gewissen haben? Oder müssen sie erst selbst durchgeschüttelt werden, um zu verstehen?


Bitte lesen Sie auch weiter unter:
Fluglärm über Langenfeld und seine Ursachen


Maßnahmen gegen den Massentourismus

14.09.2023 - Süddeutsche Zeitung: "Tourist go home!"

Zitate aus dem Bericht:

"Venedig will demnächst Eintritt verlangen. Und auch andere beliebte Städte in Europa heißen Touristen nicht mehr uneingeschränkt willkommen."

"Zu viel Verkehr und zu viele Menschen auf begrenzter Fläche führen zu 'Dichtestress', und zwar für Einheimische wie für Besucher."

Es folgt eine Liste weiterer Maßnahmen gegen die Überfüllung touristischer Hochburgen:

  • Schiffe raus aus Amsterdam
  • Dubrovnik: Ruhe bitte!
  • Weniger Betten in Barcelona
  • Holzzaun in Hallstatt
  • Paris gegen Airbnb

Die Bilder überfüllter Städte erschrecken und sind aus meiner Sicht einfach abstoßend. Was einst als Bildungsreisen begann, hat sich für die betroffenen Städte zum dramatischen Übel entwickelt.


Bei der Nachrichtenlektüre gefunden:

"Du trägst auch eine Mitschuld daran, wenn du ständig so emissionsreich die Welt erkundest. Die Zahlen sind doch klar: Ein Flug nach Mallorca und zurück mit der Familie bedeutet gleich mal vier Tonnen Emissionen an CO2-Äquivalenten. Dafür kannst du deine Bude ein Jahr lang heizen."

Quelle: Süddeutsche Zeitung: "Die verlorene Leichtigkeit des Reisens"

Ein Appell, sein Verhalten zu ändern. Der Artikel wendet sich nicht gegen das Reisen an sich, sondern möchte anregen, angesichts der aktuellen Katastrophenmeldungen bewusster zu reisen.

29.09.2023


Ein Umdenken in den Urlaubsländern

12.04.2024 - Rheinische Post:
"Spanien stemmt sich gegen den Massentourismus"

Zitate aus dem Bericht:

"Tourismus ist für Spanien überlebenswichtig. Trotzdem wächst vielerorts im Lande der Verdruss gegenüber den stetig zunehmenden Besuchermassen."

"Der Massentourismus wird für Umweltzerstörung, Staus, Wohnungsnot, Überfüllung, Preisanstiege und Wassermangel sowie für die Überlastung des Gesundheitssektors und der Abfallentsorgung verantwortlich gemacht."

Der Biologe und bekannte Dokumentarfilmer Felipe Ravina: "Seit Jahren werben wir für uns als weltweit einzigartiges Naturreiseziel, aber der Tourismus zerstört das Produkt, das wir verkaufen. Die (aktuellen) Touristenzahlen sind aus sozialer und ökologischer Sicht unhaltbar."

Eine gute Beschreibung des Umstandes, einerseits mit dem Tourismus allgemeinen Wohlstand zu produzieren, andererseits aber auch Wohnungs-mangel und Obdachlosigkeit zu erzeugen und die Natur zu zerstören!

Siehe auch Maßnahmen gegen den Massentourismus.

PS: Jetzt wurde darüber auch in der Tagesschau berichtet:
Zehntausende protestieren gegen Massentourismus


Nach oben

Hauptseite Klimawandel